Die Geschichte von Verlicchi

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Firmen-Prospekt und -Webseite

Im Jahr 1934 beginnt Nino Verlicchi (1914-1996) zusammen mit seinem Bruder Giuseppe in einer kleinen Werkstatt in der Via S. Carlo, im Stadtzentrum von Bologna, mit der Herstellung von Stahlrohrkontruktionen und insbesondere von Lenkern und Auspuffrohren seine handwerkliche Tätigkeit. Sie arbeiten für die immer stärker wachsende Motorradindustrie in Bologna, die sich damals aus Firmen wie CM, GD und MM zusammensetzte. Nach dem Krieg, im Jahre 1946, öffnet Nino Verlicchi wieder die Pforten seiner Werkstatt in der Via S. Carlo und, auch dank der während der Kriegszeit in den Militärwerkstätten gesammelten Erfahrungen, entwickelt und realisiert er die ersten kompletten Motorrad- und Fahrradrahmen. Und genau in jener Zeit patentiert und fertigt er den ersten innovativen Rahmen mit integraler Aufhängung für den "Cucciolo" Motor von Ducati. Durch den zunehmenden Bedarf an Sonderrahmen für kleine Motoren lässt sich eine beträchtliche Entwicklung verzeichnen und 1950 wird die Tätigkeit in die Via Andrea Costa, nach wie vor in Bologna, in eine 300 qm große Halle verlegt, in der 20 Mitarbeiter beschäftigt werden. In diesen Jahren entsteht eine enge Verbindung mit der aufkommenden italienischen Motorradindustrie und schon bald darf sich Verlicchi zu den erstrangigen Lieferanten der Firmen Ducati, Morini, Mondial, Cimatti, BM-Bonvicini und Malanca zählen. 1964 wird ein neues, 3000 qm großes Werk in Croce di Casalecchio (BO) erworben und das Personal erhöht sich auf 100 Mitarbeiter. Dieser neue Standort ist bereits arbeitsteilig mit spezialisierten Abteilungen für jede einzelne Phase des Fertigungsprozesses der Rahmen strukturiert. Diese Voraussetzungen ermöglichen Verlicchi ihre kommerziellen Horizonte zu erweitern und die ersten Lieferungen an neue, wichtige italienische und europäische Marken wie Norton, Zündapp, Triumph, Laverda, Moto Guzzi, Fantic und Minarelli auszuführen. Im Laufe dieser Jahre zeigt sich eine massive Verbreitung des innovativen, von Nino Verlicchi entwickelten Rahmens, der durch seine Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit über ein Jahrzehnt hinweg bei einer stolzen Anzahl von Motorradmodellen wie Benelli, Fantic, Moto Morini und Villa verbaut wird. Im Jahr 1972 wird in Zola Predosa, in der Provinz Bologna, auf einer 16.000 qm großen Fläche das Werk eingeweiht, welches heute noch den zentralen Kern der Firma darstellt. Hier kann man nochmals einen Zuwachs der verschiedenen Produktionsabteilungen und das Entstehen einer technischen Abteilung im wahren Sinne des Wortes miterleben, die für den Entwurf, die Entwicklung und die Industrialisierung des Produktes eng mit dem Kunden zusammen arbeitet. Dank dieser Strategie versteht es Verlicchi, ihre Geschäftsbeziehungen hinsichtlich Zusammenarbeit und Lieferungen mit Weltherstellern wie Honda Motor zu erweitern. Am Anfang der 80er Jahre sorgt die Aluminiumverarbeitung für den wahren Wendepunkt der Evolution des Unternehmens. Auf Grundlage der Studien und Erfahrungen werden dem Kunden innovative Rahmenlösungen angeboten. Aus dem Jahr 1984 stammt der für Bimota realisierte Rahmen: Der erste Leichtmetallrahmen in Europa für serienmäßig hergestellte Motorräder. In den darauffolgenden Jahren entstehen ähnliche in großen Serien gefertigte Produkte für Ducati, Aprilia, Yamaha, Cagiva, Beta und Montesa.  1990 wird Verlicchi in die Lieferantengruppe der BMW Sparte Motorrad und 1993 der BMW AG Auto aufgenommen. Die enge Zusammenarbeit mit dieser wichtigen Gruppe, und zwar auch in der technischen Entwicklung, ist das Sprungbrett für eine weitere Steigerung der Kenntnisse in der Anwendung der Leichtmetalle bis zur Realisierung eines Rahmens durch Zusammenbau und Verarbeitung von Alugussteilen. Gleichzeitig werden die ersten tragenden Leichtmetall-Rahmenstrukturen für den Automobilbereich entwickelt, die heute in der Serienherstellung zahlreiche Anwendungen finden. Noch ein weiterer Sektor wird ab den 90er Jahren eingeführt: Die Entwicklung und Fertigung von Leichtmetall-Sonderrahmen für hochwertige Mountain- und Road-Bikes. 1997 feiert das Verlicchi Team den Down-Hill Weltcuptitel. Ebenfalls 1997 weiht Verlicchi auf einer 21.000 qm großen Fläche in der Provinz Chieti die Verlicchi Casoli S.r.l. ein, eine Produktionsstätte, die der Herstellung von Stahlrahmen und -bauteilen in großen Serien gewidmet wird. Anfänglich konzentriert sich die Produktion darauf, dem  zunehmenden Bedarf des naheliegenden Werks von Honda Italien gerecht zu werden, aber schon bald werden Fertigungsstrassen für Produkte anderer Kunden in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 1998 legt Verlicchi die Grundsteine für neue Produkte, die in ihrem Marktsegment die Leaderrolle haben werden. Ganz besonders heben sich dabei der Leichtmetallrahmen für das crashsichere BMW-Fahrzeug C1 und die analogen Rahmenlösungen für verschiedene City-cars hervor. Diese neuen Strukturen werden seit 1998 in einem, ebenfalls in der Provinz Bologna, auf einer 6000 qm großen Fläche eingeweihten Werk gefertigt.

Zufahrt zur Fabrik von der Hauptstraße aus Blick auf das Verwaltungsgebäude

Kontakt:
NV Verlicchi Group, Verlicchi Nino e Figli S.p.A.
Via Casteldebole, 4
I-40069 Zola Predosa (BO) - Italien
Tel. +39-051-6176011
Fax +39-051-6176054
www.verlicchi.it

Deutschsprachige Ansprechpartnerin:
Nicole Krüger
n.krueger@verlicchi.it

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